Historisches zum Berliner Zeitungsviertel
Das Berliner Zeitungsviertel lag in der Mitte Berlins, genauer im Bereich zwischen der Leipziger Straße im Norden, dem Belle – Alliance - Platz (heute Mehringplatz) im Süden, der Wilhelmstraße des Regierungsviertels im Westen und der Lindenstraße im Osten.
Seine Blütezeit hatte das Viertel zwischen 1900 und 1933 und seinen Mittelpunkt bildete die Kochstraße. Um sie herum und in ihren Nebenstraßen waren nicht nur die größten Zeitungsverlage des damaligen Berlins angesiedelt wie Ullstein, Mosse, Scherl, Hugenberg und Münzenberg mit ihren großen Konzernhäusern, es gab auch zahlreiche mittlere und kleinere Verlage. In den 1920iger Jahren publizierten diese Verlage insgesamt 147 Tageszeitungen jeder politischer Couleur sowie große Auflagen von Zeitschriften, Vierteljahrschriften und Almanachen. Die Zeitungsblätter wurden an den Kiosken, in Zeitungsläden oder durch die Zeitungsjungen der großen Verlage im Straßenverkauf angeboten. Hunderttausende von Exemplaren lieferten die Verlage ebenfalls täglich über die Schiene ins Deutsche Reich hinein.
Das Zeitungsviertel stellte ein überaus vitales Zentrum Berliner Lebens dar: Neben den vielen Verlagen hatten sich in der Gegend Hunderte von Druckereien, Papiergroßhandlungen, Klischeeanstalten, Setzereien und Buchbindereien angesiedelt. Tausende von Menschen arbeiteten im Zeitungsgewerbe rund um die Kochstraße und hatten vor Ort gleichzeitig ihren Lebensmittelpunkt. Es gab Arztpraxen, Lebensmittelgeschäfte Rechtsanwälte, Konditoreien, Plättanstalten, Restaurants und Cafés. Auch die Filmbranche war mit zahlreichen Filmproduktions- und -verleihfirmen in der Umgebung vertreten. Das Viertel steht bis heute sehr symbolisch für deutsche Geschichte: Im Februar 1945 zerstörten alliierte Bomber die gesamte Berliner Innenstadt und damit auch das Zeitungsviertel beinahe völlig. Ab 1961 verlief die Berliner Mauer, quasi repräsentativ für die Teilung der gesamten Stadt, auch durch dieses Quartier. Sie trennte damit in Höhe der Zimmerstraße das Zeitungsviertel für 28 Jahre in einen östlichen und eine westlichen Teil. Bereits während der Teilung Berlins ließ sich im westlichen Teil des Viertels, im Bezirk Kreuzberg, der Axel-Springer-Verlag nieder. Nur einen kurzen Fußweg davon entfernt bezog 1988 die linksliberale Tageszeitung TAZ ihr damaliges Verlagshaus. Nach dem Mauerfall 1989 entstanden in der gesamten Gegend viele neue Bauten, und zahlreiche Kommunikations- und Medienfirmen ließen sich wieder an diesem Ort nieder.
Wer heute mit Schatzheber Touren Berlin durch das einstige Berliner Zeitungsviertel flaniert, dem begegnen auf unserer Spurensuche einige überaus innovative und risikofreudige, historische Persönlichkeiten: Berühmte Zeitungsverleger, die in Berlin Geschichte schrieben.
Barbara Rinck, M.A., Historikerin und Stadtführerin, November 2020
Historisches
Historisches zum Berliner Zeitungsviertel
Das Berliner Zeitungsviertel lag in der Mitte Berlins, genauer im Bereich zwischen der Leipziger Straße im Norden, dem Belle – Alliance - Platz (heute Mehringplatz) im Süden, der Wilhelmstraße des Regierungsviertels im Westen und der Lindenstraße im Osten.
Seine Blütezeit hatte das Viertel zwischen 1900 und 1933 und seinen Mittelpunkt bildete die Kochstraße. Um sie herum und in ihren Nebenstraßen waren nicht nur die größten Zeitungsverlage des damaligen Berlins angesiedelt wie Ullstein, Mosse, Scherl, Hugenberg und Münzenberg mit ihren großen Konzernhäusern, es gab auch zahlreiche mittlere und kleinere Verlage. In den 1920iger Jahren publizierten diese Verlage insgesamt 147 Tageszeitungen jeder politischer Couleur sowie große Auflagen von Zeitschriften, Vierteljahrschriften und Almanachen. Die Zeitungsblätter wurden an den Kiosken, in Zeitungsläden oder durch die Zeitungsjungen der großen Verlage im Straßenverkauf angeboten. Hunderttausende von Exemplaren lieferten die Verlage ebenfalls täglich über die Schiene ins Deutsche Reich hinein.
Das Zeitungsviertel stellte ein überaus vitales Zentrum Berliner Lebens dar: Neben den vielen Verlagen hatten sich in der Gegend Hunderte von Druckereien, Papiergroßhandlungen, Klischeeanstalten, Setzereien und Buchbindereien angesiedelt. Tausende von Menschen arbeiteten im Zeitungsgewerbe rund um die Kochstraße und hatten vor Ort gleichzeitig ihren Lebensmittelpunkt. Es gab Arztpraxen, Lebensmittelgeschäfte Rechtsanwälte, Konditoreien, Plättanstalten, Restaurants und Cafés. Auch die Filmbranche war mit zahlreichen Filmproduktions- und -verleihfirmen in der Umgebung vertreten. Das Viertel steht bis heute sehr symbolisch für deutsche Geschichte: Im Februar 1945 zerstörten alliierte Bomber die gesamte Berliner Innenstadt und damit auch das Zeitungsviertel beinahe völlig. Ab 1961 verlief die Berliner Mauer, quasi repräsentativ für die Teilung der gesamten Stadt, auch durch dieses Quartier. Sie trennte damit in Höhe der Zimmerstraße das Zeitungsviertel für 28 Jahre in einen östlichen und eine westlichen Teil. Bereits während der Teilung Berlins ließ sich im westlichen Teil des Viertels, im Bezirk Kreuzberg, der Axel-Springer-Verlag nieder. Nur einen kurzen Fußweg davon entfernt bezog 1988 die linksliberale Tageszeitung TAZ ihr damaliges Verlagshaus. Nach dem Mauerfall 1989 entstanden in der gesamten Gegend viele neue Bauten, und zahlreiche Kommunikations- und Medienfirmen ließen sich wieder an diesem Ort nieder.
Wer heute mit Schatzheber Touren Berlin durch das einstige Berliner Zeitungsviertel flaniert, dem begegnen auf unserer Spurensuche einige überaus innovative und risikofreudige, historische Persönlichkeiten: Berühmte Zeitungsverleger, die in Berlin Geschichte schrieben.
Barbara Rinck, M.A., Historikerin und Stadtführerin, November 2020